Treppenbau

Die Kunst des Treppenbaus ist die Kunst der Zimmerleute. Um den günstigsten Lauf einer Treppe im Rohbau erkennen zu können, braucht es eine enorme Vorstellungsgabe. Beim späteren Aufriss und der Ausarbeitung ist nicht nur ein geübtes Auge und eine ruhige Hand vonnöten, es braucht auch ein geistiges Auge, das die Folgen des Handelns bis zum fertigen Produkt voraus sehen kann.

In der Galerie sind als Beispiel Fotos von Treppenaufgängen aus dem Schloßhotel Bühler Höhe in Baden Baden eingefügt, die dort während eines Besuches gemacht werden konnten. Sie zeigen eindrücklich, wie vielfältig die Möglichkeiten vom handwerklichen Treppenbau bis zum Kunsthandwerk sind.

Die zweite Serie zeigt eine Treppe aus unserer Werkstatt. In einem Leibgeding war die vorhandene sehr steile Treppe durch eine Stepptreppe ersetzt worden. Treppen, die ein bewohntes Obergeschoss erschließen, unterstehen der Bauaufsicht. Im Notfall muss die Treppe als sicherer Fluchtweg dienen. Stepptreppen, die so steil stehen, dass die Stufen wechselnd ausgeschnitten werden müssen, sind für eine Erschließung von Wohnraum nicht zulässig. Mehrere Kniffe waren notwendig, um das Obergeschoss sicher zu erschließen. Im Antritt (Fachbegriff für den Einstieg) wurden die Stufen so gezogen, dass ein bequemer Lauf nach oben möglich ist.

  • Treppe Im Schlosshotel Bühler Höhe bei Baden Baden
  • Detail Handlauf Schnecke im Schlosshotel Bühler Höhe in Baden Baden
  • Steile Treppe - das Dachgeschoss ist nicht nutzbar
  • Zimmermeister Georg Böcherer bei der Montage des Treppengeländers
  • Zimmermeister Georg Böcherer bei der Montage des Treppengeländers
  • Durch das Verziehen von Stufen wird der Treppenlauf länger, die Treppe bequemer
  • Eingestemmte Treppe im Leibgeding - Bauernhaus in Kohlenbach bei Waldkirch